Lungenheilstätte Charlottenhöhe
Die Lungenheilanstalt Charlottenhöhe, auch bekannt als Volksheilstätte Charlottenhöhe, wurde zwischen 1905 und 1907 vom Verein für Volksheilstätten in Württemberg errichtet. Sie befindet sich auf etwa 620 Metern Höhe nahe der Gemeinde Calmbach im Landkreis Calw und wurde nach Königin Charlotte von Württemberg benannt.
Die Einrichtung diente der Behandlung von Tuberkulosepatienten, insbesondere aus dem Mittelstand, der damals oft nicht sozialversichert war. Mit einem Verpflegungssatz von drei Mark pro Tag war der Aufenthalt erschwinglich.
Während ihrer 65-jährigen Betriebszeit wurden etwa 28.000 Patienten behandelt. Die Leitung hatten nur drei Chefärzte inne: Dr. Rudolf Schüz (1907–1920), Dr. Erwin Dorn (1920–1957) und Dr. Dieter Schwenkenbecher (1957–1973).
Mit dem medizinischen Fortschritt und der Entwicklung von Antibiotika verlor die Heilanstalt an Bedeutung und wurde 1973 geschlossen. Anschließend wurde das Gebäude bis 1994 vom Berufsförderungswerk Schömberg genutzt und diente von 1995 bis 1998 als Kurzzeitpflegeheim.
In den folgenden Jahren wechselte die Immobilie mehrfach den Besitzer und verfiel zunehmend. 2007 wurde sie zwangsversteigert, und 2021 kam es erneut zu einer Zwangsversteigerung. Im Jahr 2023 wurde das Gebäude durch einen Brand stark beschädigt.
Heute gilt die Charlottenhöhe als "Lost Place" und ist ein Zeugnis der Medizingeschichte sowie des gesellschaftlichen Umgangs mit Tuberkulose im frühen 20. Jahrhundert.
Quellen: Sanatorium Charlottenhöhe, BW24, Schwarzwälder Bote u.v.m.