Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Hintergründe

Unter den folgenden Stichpunkten sind die Hintergründe in Kürze zusammengefasst.

  • Westwall
  • Kämpfe im Hürtgenwald 1944-1945
  • Kriegsgräberstätten


Westwall

Westwall im Hürtgenwald - Bauarbeiten und Bedeutung

Bauarbeiten und Einquartierung

Als Hitler 1938 den Bau des Westwalls verkündete, waren die Bauarbeiten schon länger im Gange. Für das NS-Regime diente der Westwall vor allem zur Kriegsvorbereitung und als Propagandamittel. Einerseits wollte man die Westmächte durch - teils drastisch übertriebene - Bilder einer Verteidigungsanlage von der eigenen Stärke überzeugen, andererseits verkaufte man den Wall propagandistisch als "Friedenswall" und bloße Antwort auf die Maginot-Linie der Franzosen. Das - falsche - Signal an alle Deutschen, die den Ersten Weltkrieg erlebt hatten: Es wird keinen neuen Zweifrontenkrieg geben.

Für die abgelegnen Dörfer des Hürtgenwaldes bedeuteten die Bauarbeiten zunächst einmal einen ungekannten wirtschaftlichen Aufschwung. Dessen Nachhaltigkeit war allerdings nicht vorhanden, mit Bunkern lässt sich nach Abschluss der Bauarbeiten eben kein Geld verdienen. Plötzlich kamen hunderte Männer im Reichsarbeitsdient in die Region und ganze RAD-Lager, z.B. am Buhlert, entstanden. Die Arbeiter kamen natürlich auch in die Dörfer und ließen ihr - spräliches - Gehalt dort. Zudem waren auch örtliche Jugendliche an der Arbeit beteiligt. Die NS-Organisation KDF (Kraft durch Freude), die ab 1933 die Gewerkschaften ersetzt hatte, begann Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel Kino, in den Dorfsälen anzubieten - vor allem für die Jugendlichen natürlich ein Abenteuer.


Auf der anderen Seite gab es auch direkte, negative Konsequenzen. Mancherorts kam es zu Schlägereien zwischen Arbeitern und Dorfbewohnern. Außerdem entwickelten sich die sogennanten "Wildwestfahrer" zu einem immer größeren Problem - die LKW-Fahrer am Westwall wurde auf Stunde bezhalt und ihre rücksichtlslode Fahrweise führte zu zahlreichen Unfällen.

Als am 3. September 1939 in Folge des deutschen Überfalls auf Polen die Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an Deutschland erfolgte, werden in allen Dörfern im Hürtgenwald Soldaten bei den Familien einquartiert und der unvollendete Westwall besetzt. Ein Angriff der Alliierten bleibt jedoch aus. Stattdessen startet der deutsche Westfeldzug am 10. Mai 1940 aus den Stellungen des Westwalls. 

Bedeutung für den Hürtgenwald

Die größte Bedeutung mag der Westwall wohl in seiner propagandistischen Wirkung gehabt haben. Sowohl der ausbleibende Angriff der Alliierten 1939-1940 auf Deutschland als auch bei der Operation Market Garden hat wohl der Westwall eine Rolle bei der Entscheidung der Westmächte gespielt. Dies hatte natürlich auch sehr konkrete Auswirkungen auf den Hürtgenwald.

So befand sich die Wehrmacht im September auf einem ungerdneten Rückzug, als man die Westwallstellungen erreichte. Zu dieser Zeit wäre das hiesige Rheinland vielleicht in wenigen Tagen einzunehmen gewesen. Aufgrund fehlender Mannstärke, von Nachschubproblemen, aber auch wegen des Westwalls, entscheiden sich die Alliierten jedoch für den Plan Montgommeries, der einen konzentrierten Schlag über den Rhein nördlich des Westwalls bei Arnheim (Operation Market Garden) vorsieht.

Der Plan schlägt Fehl und gibt den deutschen die Chance sich an der Reichsgrenze neu zu formieren. Die monatelangen Kämpfe in der Region beginnen.

Die militärische Bedeutung des Westwalls muss im Hürtgenwald sehr differenziert betrachtet werden. Während mancherorts die Stellungen kein großes Hindernis bedeuteten, wurden vor allem die Bunker am Ochsenkopf aber auch am Burgberg zäh verteidigt. 

Kämpfe im Hürtgenwald 1944-1945Vorgeschichte und erste Kämpfe

Nach der Landung der Amerikaner in der Normandie am D-Day war der Vormarsch durch Frankreich rasant verlaufen. Erst an der Reichsgrenze hielten die alliierten Einheiten kurz inne (s. Westwall) und ermöglichten es der deutschen Wehrmacht wieder eine Verteidigungsfront zu organisieren. So blieben die frühen Erfolge der Amerikaner auf deutschem Boden Mitte September 1944, wie zwischen Roetgen und Schevenhütte oder in Monschau, die Ausnahme. Sowohl in Aachen als auch am Westwall in Lammersdorf entrbrannten zähe Kämpfe.

Im Zuge der Kämpfe um Lammersdorf betraten Ende September 1944 im Bereich Jägerhaus auch erstmals amerikanische Soldaten die Wälder, die später als Hürtgenwald bekannt wurden.

Der erste größere Vorstoß in den Hürtgenwald erfolgte durch die 9. US-Divison am 5. Oktober. Das erste Ziel, die Unterbrechung der Straße Monschau-Düren vom Wehebachtal aus kommend, konnte mit der Einnahme des Ortes Germeter (heute Teil Vossenacks) erreicht werden. Allerdings auf Kosten hoher Verluste: Das zweite Batallion des 60. Regiments hatte beispielsweise zwei Drittel seiner Mannstärke eingebüßt. So konnten keine weiteren Erfolge erzielt werden. Am 16. Oktober löste die 28. US-Division die abgekämpften Soldaten ab.

Die Allerseelenschlacht

Als der "Battle for Schmidt" am 02. November 1944 startet liefen die alliierten Planungen für einen Vorstoß über die Rur in Richtung Rhein schon auf Hochtouren. Zur Vorbereitung dieser Offensive unter dem Namen "Operation Queen" sollte ein vorbereitender Angriff von Germeter aus über Vossenack durch das Kalltal in Richtung Schmidt erfolgen, um die Einheiten in den Westwallstellungen im Monschauer Land rükwärtig abzuschneiden. Weitere Geländegewinne auf der Hochebene des Germeters in Richtung Hürtgen sollten zudem die Flanke des Hauptvormarschs im Bereich Stolberg-Düren sichern.

Die 28. US-Division griff zu diesem Zweck mit drei Regimentern an. Keines davon konnte sein Ziel erreichen. Während das 109. Regiment das Minenfeld "Wilde Sau" vor Hürtgen nicht überwinden konnte, biss sich das 110. Regiment im Bunkerkampf am Ochsenkopf fest. Einzig dem 112. Regiment gelang es am 2. November Vossenack und am 3.9. sogar die Kirche von Schmidt zu besetzen. Doch den Einheiten in Schmidt fehlte es an Nachschub. Das Kalltal lag im ständigen Beschuss deutscher Artillerie, die das Gelände vom Burgberg bestens einsehen konnte.

Da auf deutscher Seite das 116. Pnazerregiment zur Verstärkung eingetroffen war, mussten sich die Amerikaner aus Schmidt in den heutigen Ortsteil Kommerscheidt zurückziehen. Wenige Tage später gaben die abgekämpften Einheiten der 28. US-Infanterie notgedrungen auch ihre dortigen Stellungen auf und zogen sich wieder in Richtung Vossenack zurück. Am 9. November war der Angriff endgültig gescheitert.

Die "Allerseelenschlacht" ging als größte Niederlage einer amerikanischen Division auf europäischem Boden in die Geschichtsbücher ein. Auch wenn es nicht die verlustreichste Operation der Amerikaner im Hürtgenwald war, stellt sie daher dennoch die bekannteste Episode der Kämpfe dar.

Operation Queen

Die "Operation Queen" startete trotz dieser Niederlage am 16. November - mit dem größten taktischen Luftangriff zur Unterstütung von Bodentruppen der Geschichte. Die völlige Zerstörung von Düren und Jülich war das Resultat. Der eigentliche Schwerpunkt der Operation lag aber am Boden. Einer der Vorstöße galt abermals der Sicherung der Höhenlagen des Hürtgenwaldes von wo aus auch ein Vorstoß über Gey in Richtung Düren erfolgen sollte.

Die Offensive führte zwar nach fast zwei Wochen zur Einnahme der Orte Großhau, Kleinhau und Hürtgen, der Erfolg stand aber in keiner Relation zu den Verlusten. Die 4. US-Division verzeichnete beispielsweise in drei Wochen Einsatz im Hürtgenwald etwa 115% Verluste (Tote, Verwundete, Gefangene). Den deutschen Verteidigern erging es auf den anderen Seite kaum besser, auf Ersatzsoldaten warteten diese jedoch vergeblich.

Am 8. Dezember gelang es dem 2. Ranger Batallion, einer der berühmtesten amerikanischen Einheiten (Der längste Tag, Der Soldat James Ryan), den Burgwerg - Hill 400 - einzunehmen. Auch das Ranger Batallion kämpfte sich bei dieser Mission ab, zwischenzeitlich waren nur noch 25 Soldaten einsatzfähig, konnte den Berg aber einnehmen und gegen mehrere Gegenangriffe verteidigen.

Die Höhen der heutigen Gemeinde Hürtgenwald waren erobert und die Einnahme des Rurstaudamms Schwammenauel zur Sicherung der Überquerung der Rur rückte in den Mittelpunkt der Bemühungen. Der zu diesem Zweck im Raum Simmerath startende Angriff auf Schmidt wurde am 16. Dezember jedoch vom Beginn der deutschen Ardennenoffensive überschattet.   

Ende der Kämpfe im Februar

Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive nahmen die Amerikaner ihre Bemühungen im Hürtgenwald Ende Januar 1945 wieder auf. Schmidt wurde schließlich von der 78. US-Division maßgeblich über Kesternich und Strauch aus kommend eingenommen. Unterstützt von zwei Angriffen aus Vossenack und Bergstein durch das Kalltal gelang die Einnahme Schmidts schließlich am 8. Februar 1945. 

Am Folgetag konnte zwar auch der Staudamm Schwammenauel besetzt werden, zuvor gelang es einem deutschen Prionierhauptmann aber noch, verschiedene Ablässe des Damms zu sprengen und somit die Rur zu fluten. Somit verließen die letzten Fronteinheiten die Region erst Ende Februar 1945.

Bedeutung der Schlacht im Hürtgenwald

Ein umfassendes Urteil über die "Schlacht im Hürtgenwald" zu treffen, ist weder möglich noch zielführend. Festhalten lässt sich jedoch, dass die hohen Opferzahlen - vor allem auf amerikanischer Seite - in keinerlei Verhältnis zum militärischen Nutzen der Kämpfe standen. 

Wichtiger bei der Auseinandersetzung mit dem Hürtgenwald ist daher vielmehr das ständige Bewusstsein darüber, dass die Kampfhandlung keinesfalls heroisiert betrachtet werden dürfen. Denn: Die langen Kämpfe an der Reichsgrenze - und damit auch die Hürtgenwaldkämpfe - bedeuteten auch die Verlängerung der Herrschaft des NS-Regimes und seiner Verbrechen hinter den Frontlinien. Leibhaftiges Leid einzelner Menschen abseits aller müßigen "was wäre gewesen, wenn..." Überlegungen. 

Kriegsgräberstätten

Der deutschen Kriegsgräberstätten in Vossenack und Hürtgen wurden in den Jahren 1949 bis 1952 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angelegt. Heute befinden sich hier über 5.300 Kriegsgräber.

Der deutschen Kriegsgräberstätten in Vossenack und Hürtgen wurden in den Jahren 1949 bis 1952 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angelegt. Heute befinden sich hier über 5.300 Kriegsgräber, unter ihnen auch die über 100 Männer, die nach dem Krieg als Mitglieder eines Minensuch- und Räumkommandos ihr Leben verloren.

In den sechsmonatigen, erbitterten Kämpfen im Hürtgenwald fanden zehntausende amerikanischer und deutscher Soldaten den Tod. Auf Wunsch der Angehörigen wurden die sterblichen Überreste der meisten amerikanischen Soldaten zur Bestattung auf einem staatlichen oder privaten Friedhof auf amerikanischen Boden zurückgeführt. Andere fanden in Belgien (Henri Chapelle) und den Niederlanden (Margraten) die letzte Ruhe. 

Die in den Kämpfen im Hürtgenwald gefallenen deutschen Soldaten fanden ihre Ruhestätte auf deutschen Soldatenfriedhöfen, die meisten in Hürtgen und Vossenack, oder auf den Friedhöfen der umliegenden Gemeinden. Eine größere Zahl gefallener deutscher Soldaten wurde durch den American Graves Registration Service, einer Abteilung des Quartermaster Corps, auf deutsche Soldatenfriedhöfe in Belgien und den Niederlanden überführt.

Kriegsgräberstätte Vossenack

In Vossenack wurde der damalige "Ehrenfriedhof" in den Jahren 1949 bis 1952 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf der strategisch wichtigen „Höhe 470“ angelegt. Heute befinden sich hier 2.347 Kriegsgräber, unter ihnen die von 35 Männer, die nach dem Krieg als Mitglieder eines Minensuch- und -räumkommandos ihr Leben verloren.

Seit dem 21. Mai 2005 erinnert ein Denkmal am Eingang des Friedhofs an Julius Erasmus, einen deutschen Pionierhauptmann, der - oft unter Einsatz seines Lebens - 1.569 Leichname seiner ehemaligen Kameraden von den Schlachtfeldern im Hürtgenwald barg und eigenhändig auf diesem Hügel bestattete. Im Jahr 2014 wurde eine druch Schüler des Franziskus Gymnasiums entwickelte Gruppe von Informationstafeln installiert, die über die Kämpfe im Hürtgenwald informieren.

Kriegsgräberstätte Hürtgen

In Hürtgen haben 3.001 deutsche Kriegstote ihre letzte Ruhestätte gefunden. Etwa 500 der Opfer konnten nicht identifiziert werden. Unter den deutschen Toten sind etwas mehr als hundert Männer, die ihr Leben nach dem Krieg bei ihrer Arbeit im Minensuch- und -räumdienst oder bei der Bergung von Gefallenen im Wald verloren haben.

Der Friedhof wurde zwischen 1951 und 1952 angelegt und am 17. August 1952 eingeweiht. Im Jahr 1994, zum 50. Jahrestag des D-Days, der Landung der Alliierten in der Normandie, enthüllten Veteranen der 4. US-Infanteriedivision eine Gedenktafel zu Ehren von Leutnant Friedrich Lengfeld, der versucht hatte, einen verwundeten amerikanischen Soldaten aus einem vor Hürtgen gelegenen Minenfeld zu retten und dabei selbst sein Leben verlor. Die Gedenktafel befindet sich am Friedhofseingang.

"unbekannter Soldat"

Die Namen der Toten sind auf den Kreuzen festgehalten. Auf vielen Kreuzen steht jedoch nur "unbekannter Soldat". Es gilt den Gefallenen, deren Identifizierung noch nicht abgeschlossen ist. Haben die Ermittlungen Erfolg, werden die Namen nachgetragen.

Die Zahl der unbekannten Toten dieses Friedhofes beläuft sich heute noch auf etwa 500. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzt seine Bemühungen um die Identifizierung auch dieser Toten fort. Die Chancen werden jedoch mit fortschreitender Zeit immer geringer, sodass zu befürchten ist, dass ein großer Prozentsatz dieser Toten unbekannt bleiben wird.

Hinzu kommen hunderte weitere Soldaten, die nie gefunden wurden. Bei vielen wird der Waldboden wohl die letzte Ruhestätte bleiben. 

Quelle: https://www.huertgenwald.de/