Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

6. Berlin - Roderich

Roderich

Das ehemalige Franziskanerkloster in der Klosterstraße in Berlin-Mitte ist ein sehr gruseliger und geschichtsträchtiger Orte der Stadt. Noch immer soll hier der Geist eines mörderischen Mönchs spuken.

Wer in Berlin-Mitte durch die Klosterstraße geht, der kann das Gebäude nicht übersehen. Vielmehr, was noch davon übrig ist. Die Rede ist von der Ruine des alten Franziskanerklosters, das hier Ende des 13. Jahrhunderts entstand. Und es ist auch gruselig hier, denn in den alten Gemäuern soll noch immer der Geist eines grausamen Mönches spuken.

Die ganze Geschichte erzählt der Autor Lars Franke in seinem Buch „Auf den Spuren alter Klostersagen“. Demnach lebte einst in dem Franziskanerkloster in Berlin ein gemeiner Mönch namens Roderich. Zuvor ein Ritter, war er wegen einer enttäuschten Liebe in den Konvent eingetreten. Auf der Flucht vor dem rasenden Vater seiner einstigen Geliebten hatte er sich ein Bein gebrochen und hinkte, weswegen ihn alle bald nur noch „den hinkenden Mönch“ nannten.

Körperlich derart eingeschränkt, verbitterte Roderich zusehends, bis er irgendwann sogar so weit ging, zwei Verbrecher für den Mord an einem anderen Mönch in dem Franziskanerkloster in Berlin zu bezahlen. Die Tat schob er daraufhin den verfeindeten Tempelrittern in die Schuhe, worauf man mehrere von ihnen hinrichtete. Doch seine Untaten sollten Roderich schon sehr bald einholen.

Denn kurz vor den Prozessen gegen die Templer trat ein junger Mönch namens Bernhard in das Franziskanerkloster in Berlin ein. Auch er tat dies aus enttäuschter Liebe, da er eine Frau heiraten wollte, die sich später als seine Schwester herausstellte. Was aber niemand wusste: Bernhard war der Sohn von Roderich, den dieser mit seiner Geliebten gezeugt hatte, bevor er zum Mönch wurde. Da solche Verbindungen damals höchst unschicklich waren, hatte man die Identität von sowohl Vater als auch Sohn geheim gehalten.

Bernhard unterschreibt sein eigenes Todesurteil, als er Roderich bei einer Unterhaltung auf den Kopf zusagt, dass er nicht an die Schuld der hingerichteten Templer glaubt. Das Franziskanerkloster in Berlin wird daraufhin zum Schauplatz eines weiteren Mordes. Denn Roderich lässt Bernhard verhaften und im modrigen Keller einsperren, um seine eigenen Spuren zu verwischen.

Das Schicksal wendet sich, als einer der von Roderich gedungenen Mörder schließlich gesteht, was wirklich passiert ist. Daraufhin stürmt eine wütende Meute das Kloster auf der Suche nach dem wahren Schuldigen, also Roderich. Er wird schließlich im Keller gefunden, wo er weinend neben seinem inzwischen toten Sohn kniet – dass er selbst Bernhards Vater war, hatte er kurz zuvor aus einem Brief von seiner ehemaligen Geliebten erfahren. Roderich selbst gesteht seine Untaten, und wird an Ort und Stelle ohne Prozess erschlagen.

Noch heute soll man mitunter nachts seine Klagelaute hören, wenn man am Franziskanerkloster in Berlin vorbei geht.