Der Hürtgenwald
Ein weiterer sehr bekannter Spukort ist zugleich wohl einer der Geschichtsträchtigsten in Deutschland. Daher hätte dieser Teil wohl auch seinen Platz in unserer Reihe "historische & geschichtsträchtige Orte gehört.
Letztlich haben wir uns aber für diese Sparte entschieden.
Selbst waren wir noch nicht dort aber dieser Ort steht auf unserer Liste. Aus Erzählungen von anderen Teams konnten wir erfahren, dass diese an diesem Ort zahlreiche Erlebnisse hatten. Diese wurden auch auf Bild, Video und Ton aufgenommen. Eine Tonaufnahme sogt noch immer für Gänsehaut. Es ist eine Aufnahme auf der man klar und deutlich die Geräusche von Artilleriefeuer hören kann.
Südwestlich von Düren auf der Hochfläche zwischen den drei Eifelflüsschen Rur, Kall und Wehe liegt der Hürtgenwald. Er besitzt seine ganz besonderen und eigenen Reize.
Hier findet man unverbrauchte Landschaft und ausgedehnte Waldflächen in menschenarmen Tälern. Die Natur strahlt eine kräfteschöpfende Ruhe aus, die sich hervorragend dazu eignet, vom mitteleuropäischen Lebensrhythmus, der nur wenige Kilometer entfernt pulsiert, Abstand zu gewinnen. Weder Industrie, Autobahnen noch Schnellbahntrassen stören die unverfälschte Landschaft.
Wer will, genießt einfach die Natur, andere suchen Spuren der alten Industrieanlagen längst vergangener Jahrhunderte, wieder andere besuchen die Mahnstätten der schrecklichen Geschehnisse des 2. Weltkrieges mit seinen von Tod und Verwüstung zeugenden Erinnerungen.
Die "Schlacht im Hürtgenwald" ist ein Oberbegriff, unter welchem man nachträglich verschiedene Kampfhandlungen zwischen amerikanischen und deutschen Einheiten zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 zusammengefasst hat. Die amerikanischen Einheiten verfolgten dabei ganz unterschiedliche taktische Ziele, von der bloßen Flankendeckung bis hin zur Sicherung des Rurstaudamms Schwammenauel.
Die Kampfhandlungen gelangten während und nach dem Krieg vor allem auf amerikanischer Seite zu einem zweifelhaften Ruhm, während der Begriff "Hürtgenwald" in Deutschland bis heute weitgehend unbekannt ist. Die Bedeutung der Kämpfe im Eifeler Wald ergibt sich dabei weniger aus ihrem taktischen Mehrwert für den alliierten Vormarsch, als aus den hohen Opferzahlen auf beiden Seiten. So erlebten die Amerikaner während der Allerseelenschlacht im Kalltal die größte Niederlage einer US-Division auf europäischen Boden. Die Kämpfe um Großhau und den - heute zur Gemeinde Langerwehe gehöhrenden - Wald von Merode waren zwar letztlich erfolgreich, jedoch für die Amerikaner noch verlustreicher als die Allerseelenschlacht.
Der Hürtgenwald erzählte 1944-45 also vor allem die Geschichte von Tod, Verletzung, Leid und Vertreibung.
Die Schlacht im HürtgenwaldIm Herbst und Winter 1944 und 1945 hat die längste Schlacht des Krieges auf deutschem Boden - im Hürtgenwald - stattgefunden. Die alliierten Kräfte drückten ins holprige und unbekannte Feld, um ihr Vorstoß entlang dem Rhein fortzusetzen. Dort sind Sie auf einem Widerstand der deutschen Kräfte, den sie ursprünglich unterschätzten, gestoßen.
Die Schlacht hat auf beiden Seiten eine Vielzahl Verluste verursacht. Den Hürtgenwald bestand aus dichten Wäldern, kahlen Hügelkuppen und tiefen Schluchten. Starker Regen, Schneefall und zu wenig Routen machten das Eindringen schwer. Die Schlacht fand von Mitte September 1944 bis Mitte Februar 1945 statt und endete mit einem Sieg der Allianz.
Für die amerikanischen G.I.s, ist dieser Name bis heute noch mit Verletzungen und dem Tod gleichgestellt – zumal, weil die erste Silbe fast identisch zum englischen „verletzen“ – „to hurt“ klingt. Bis heute bleiben Hunderte von Soldaten auf beiden Seiten verschollen, und ihre Überreste tauchen nach und nach auf.
Ein Fehler nach dem anderen
November 1944. Seit Monaten kämpfen amerikanische Truppen vergeblich in Hürtgenwald. In undurchdringlichen Wäldern, bei ständigen Regen stoßen sie auf heftigen Widerstand der deutschen Wehrmacht. Weit hinter der Front, im Hauptquartier, arbeiten hohe US-Offiziere neue Angriffspläne aus, aber keiner von ihnen weiß, wie es in Hürtgenwald wirklich aussieht und wie viel Gegenwehr zu erwarten ist.
Im September und Oktober 1944 haben amerikanische Truppen bereits zweimal vergeblich versucht, von Norden her die 2. Westwalllinie zu umgehen und von der Rückseite anzugreifen, um die Hochflächen der Nordeifel einzunehmen und zum Rursee vorzustoßen. Undurchdringliche Wälder, ständiger Regen und heftiger Widerstand der deutschen Wehrmacht verursachen Verzögerungen und große Verluste.
Weit hinter der Front, im Hauptquartier der 12. US-Heeresgruppe von Generalleutnant Omar Bradley, arbeiten hohe Offiziere neue Angriffspläne für die 1. US-Armee und die im Hürtgenwald kämpfende 28. US-Infanteriedivision aus. Dabei stützen sie sich auf Landkarten, Funkverkehr und Telefongespräche, aber keiner von ihnen weiß, wie es im Hürtgenwald wirklich aussieht und wie viel Gegenwehr zu erwarten ist.
Der Kampf im Hürtgenwald ist verheerend. Jeeps und Panzer fahren sich im aufgeweichten Erdreich fest, Bataillone verirren sich und fliehen unter andauerndem Beschuss nach Vossenack. Nachschubwege werden abgeschnitten, zurückerobert, erneut abgeschnitten und wieder zurückerobert. Die Soldaten kämpfen Tag und Nacht und viele sind am Rande der Erschöpfung. Nach fünf Tagen herrscht totales Chaos und gibt Generalleutnant Hodges den Befehl zum vollständigen Rückzug.
Dieses Scheitern im Hürtgenwald, das später als Allerseelenschlacht bezeichnet werden sollte, hat zur Folge, dass Oberbefehlshaber Dwight D. Eisenhower am 8. November 1944 persönlich anreist, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Kurz hinter der Front, in Rott, trifft er sich mit Bradley, Hodges und Gerow im Divisionsgefechtsstand von Norman Cota. Cota muss seine Vorgesetzten empfangen, aber er ist erschöpft. Er hat in der sog. Allerseelenschlacht zwischen dem 2. und 10. Nov. 1944 mehr als 6000 Mann als Tote, Vermisste, Verwundete und Gefangene verloren, die größten Verluste einer US-Division im 2. Weltkrieg.
Quelle: https://www.liberationroute.com/de
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