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Kurhaus Sand - legaler LostPlace

Geschichte

Das Kurhaus Sand im Schwarzwald blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die bis ins 19. Jahrhundert reicht. Ursprünglich wurde es um 1845 als einfache Schutzhütte für Waldarbeiter und Fuhrleute errichtet. Später entwickelte es sich zu einem renommierten Höhenhotel und ist heute ein faszinierender „Lost Place“.

Anfänge als Schutzhütte und Gasthaus
Die erste Schutzhütte auf dem Sand, gelegen auf etwa 824 Metern Höhe unterhalb des Mehliskopfs, wurde um 1845 errichtet. Sie diente zunächst als Rastplatz für Waldarbeiter und Fuhrleute. In den 1870er Jahren übernahm Joseph Martin Weis die Hütte und baute sie zu einem Gasthaus aus, um den Bedürfnissen der zunehmenden Zahl von Besuchern gerecht zu werden.

Ausbau zum Kurhaus
Mit dem wachsenden Tourismus in der Region erkannte Weis das Potenzial des Standorts. Er erweiterte das Gasthaus um einen Speisesaal und Gästezimmer. Die Einweihung des erweiterten Kurhauses Sand erfolgte 1891 im Beisein von Großherzog Friedrich von Baden.

Blütezeit als Höhenhotel
1890 erwarb Friedrich August Maier, Sohn des Wirts Ignaz Maier vom „Goldenen Kreuz“ in Lichtental, das Kurhaus. Er erweiterte es um einen Hotelneubau mit fließendem Wasser auf allen Stockwerken, einem großen Speisesaal und weiteren Räumen zur Unterhaltung der Gäste. Das Kurhaus Sand entwickelte sich zu einem angesehenen Höhenhotel im Nordschwarzwald.

Veränderungen im 20. Jahrhundert
Nach dem Ersten Weltkrieg wechselte das Kurhaus mehrfach den Besitzer. 1920 wurde es von der Firma Landerer & Reischmann übernommen, die neben dem Hotel eine Tankstelle, ein Postamt und einen Polizeiposten errichtete. 1932 übernahmen Max Wiedemann und Ferdinand Huse das Kurhaus und führten es in eine neue Blütezeit als Wintersporthotel. Nach dem Tod von Max Wiedemann 1966 führte sein Bruder Ernst Wiedemann mit seiner Frau Amanda den Hotelbetrieb weiter. Amanda Wiedemann betrieb das Hotel bis 1994, danach wurde es nur noch für geschlossene Gesellschaften genutzt. 2005 wurde der Gewerbeeintrag gelöscht, und Amanda Wiedemann wohnte bis zu ihrem Tod 2007 im Kurhaus.

Heutiger Zustand
Heute steht das Kurhaus Sand leer und ist ein beliebter Ort für Geschichtsliebhaber und Fotografen. Ein Großteil der originalen Einrichtung ist erhalten geblieben, und das Gebäude kann an Wochenenden besichtigt werden. Besichtigungen sind gegen eine Gebühr von 15 Euro pro Stunde möglich. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 01573 72 999 02 bei Patrick Nöltner melden.

Das Kurhaus Sand ist ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte des Schwarzwaldtourismus und bietet einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten.

Quellen: museum-digital rheinland, ka-news, Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße, u.v.m.